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Understatement auf höchstem Niveau.

DAS CAFÉ BAZAR – WIE 
MODERN DARF KLASSISCH SEIN?

Ein klassisches Kaffeehaus aus der Gründerzeit um einen modernen Anbau ergänzen: Ja, dürfens denn das? Ja, dürfen sie: Darüber ist man sich im Café Bazar einig – unter den Gästen, unter den Mitarbeitern, und auch die Altstadtkommission hat ihren Segen gegeben. Ein Gespräch über Tradition, Veränderung und Weltoffenheit mit Eveline Brandstätter, Chefin des Café Bazar, und Christoph Brandstätter, dem Bauleiter des Projekts.

Die Wahl des Kaf­fee­hau­ses ist immer auch eine Glau­bens­fra­ge. Das beginnt in Salz­burg schon bei der Ent­schei­dung für die Fluss-Sei­te: Rechts oder links der Salz­ach sagt fast mehr über das Welt­bild des Kaf­fee­haus­ge­hers als die poli­ti­sche Ori­en­tie­rung. Der Cos­mo­po­lit begibt sich rechts der Staats­brü­cke in die Neu­stadt und nimmt im Café Bazar sei­ne Melan­ge. Hier trifft Nadel­streif auf Jäger­lei­nen, sitzt der Hof­rat in Ren­te neben der Mozar­te­um­s­tu­den­tin. Man bestellt bei Ober Wolf­gang und tauscht sich aus über die Lage der Nati­on – oder über die letz­te Fest­spiel­auf­füh­rung, je nach Sai­son.

Für zusätz­li­chen Gesprächs­stoff hat die Cafe­tie­re Eve­lin Brand­stät­ter mit dem Umbau des Win­ter­gar­tens gesorgt. Das Pro­jekt star­te­te im März mit dem Abbruch des alten, schon recht zugi­gen Anbaus. Fer­tig wur­de das Pro­jekt recht­zei­tig zum Beginn der Fest­spie­le, Ende Juli. Die Pla­nungs­pha­se hat­te sich zuvor über meh­re­re Jah­re gezo­gen. Der ursprüng­li­che Ent­wurf stamm­te von Tho­mas Witz­any, der end­gül­tig aus­ge­führ­te vom Archi­tek­ten Wil­li Lank­may­er. Eve­lin Brand­stät­ter sagt: »Der Mensch ist ein Gewohn­heits­tier und der Kaf­fee­haus­ge­her erst recht – mit Ver­än­de­rung tut er sich schwer. Die größ­te Ver­un­si­che­rung hat die Bau­pha­se aus­ge­löst. Auf unse­rer Face­book-Sei­te gab es recht besorg­te Kom­men­ta­re. Nach Fer­tig­stel­lung konn­te man das all­ge­mei­ne Auf­at­men hören – bis hin­über zum Dom!«
Nimmt man im neu­en Win­ter­gar­ten Platz, wird man umhüllt von Luft, Licht und Raum. Der Anbau aus Stahl und Glas schafft einen span­nen­den Kon­trast zum Bestand.

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